Mit unseren beiden weiteren Perlen der Weisheitslehre ist es uns gelungen, zwei äußerst wertvolle Werke von indischen Weisheitslehrern zu verlegen, die in der neuen Reihe Klassische Weisheitstexte erscheinen. Diese Reihe, in der zumeist alte, dabei zeitlose Weisheitslehren veröffentlicht werden, wird durch das Symbol höchster Vollkommenheit repräsentiert.

Zum Auftakt erscheinen gleich zwei Werke des Advaita Vedanta, die unvergängliche Zeugnisse der Verwirklichung höchsten menschlichen Potenzials ablegen. Sie reichen weit in die Menschheitsgeschichte zurück, weit jenseits unserer Zeitrechnung und stammen letztlich aus derselben Wurzel, haben aber eine deutlich verschiedene Überlieferungsgeschichte und Darstellungsform.

Shankara: Das Kleinod der Unterscheidung

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Viveka-chudamani (Das Kleinod der Unterscheidung) wurde von dem berühmten Heiligen Philosophendichter Shankara (686-718 n. Chr.) verfasst.

Das Werk ist in Versform gehalten und erläutert differenziert, komplex und insgesamt subtil, wie das dualistische Denken die illusionäre, leidvolle Welt erschafft. Shankara fasst seine Philosophie in diesen Worten zusammen: „Brahman, das Absolute Sein, Absolute Erkenntnis und Absolute Seligkeit, ist wirklich. Das Weltall ist nicht wirklich. Brahman und Atman (des Menschen inneres Selbst) sind eins.“

Übertragungen der Viveka-chudamani ins deutsche gibt es mehrere. Die erste erschien im Jahre 1957 in der Übersetzung von Ursula von Mangoldt im O.W. Barth Verlag; sie liegt dieser Ausgabe zugrunde. Wenn auch Anfang des 21. Jahrhunderts neue kommentierte Übersetzungen erschienen sind, atmet die von Kurt Friedrichs (1917-2007), dem wir eine Vielzahl von Übersetzungen vedantischer Schriften, deren Veröffentlichung und vertiefende Kommentare dazu verdanken, vorgelegte Ausgabe einen so authentisch vedantischen Geist, dass das seit Langem vergriffene Buch nun wieder und weiterhin verfügbar gemacht werden soll. Es ist eine Ehre für den Verlag advaitaMedia, mit dieser Neuausgabe das Wirken von Kurt Friedrichs zu würdigen. In unserer Zeit hat er eine nachhaltige Wirkung auf die Vedanta-Bewegung ausgeübt.

Das Kleinod der Unterscheidung

von Shankara

28,00 €

Erhältlich im advaitaMedia Online-Shop

Video zur Buchvorstellung


Sri Karapatra Swami: Advaita Bodha Deepika

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Das zweite Werk Advaita Bodha Deepika (Leuchte non-dualer Weisheit) stammt aus dem 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung und wurde viele Jahrhunderte mündlich von Lehrern an Schüler weitergegeben, bevor der Text in der üblichen Form des Dialogs zwischen Schüler und Lehrer schriftlich von Sri Karapatra Swami in einer auf das Wesentliche kondensierten Sanskritfassung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts niedergelegt wurde. Diese Fassung wurde als eine der ganz wenigen von Ramana Maharshi zum Studium empfohlen.

Inhaltlich geht es um die Annäherung des Verständnisses von Brahman als der alles umfassenden ungeteilten und unteilbaren einzigen Wirklichkeit und um das Durchdringen der Schleier oder Hüllen von Atman, der dem Menschen innewohnenden Göttlichkeit.

Advaita Bodha Deepika

von Sri Karapatra Swam

18,00 €

Erhältlich im advaitaMedia Online-Shop

Unter den Schriften der spirituellen Weisheitsliteratur zählen diese Perlen spiritueller Unterweisungen zu den Höhepunkten der spirituellen Weisheitsliteratur, die den Suchenden auf dem Weg höchster Erkenntnis begleiten.

Eine Teilnehmerin berichtet von dem feierlichen Abend der Weisheitsschriften 

Diese zwei Urtexte des Advaita, die von advaitaMedia als Bücher neu aufgelegt wurden, wurden im Kloster Gut Saunstorf mit einer Lesung am 29. September 2023 vorgestellt.

Eine Teilnehmerin der Veranstaltung berichtet im Folgenden von diesem besonderen Abend:

Dr. Rüdiger Porep sprach zum ersten Text, Advaita Bodha Deepika (Leuchte non-dualer Weisheit), und es war ihm anzumerken, dass dieser Abend ein ganz besonderer Moment für den Verlag war. Rüdiger wies auf die Gemeinsamkeiten des Sanskrit und der deutschen Sprache hin, beide gehören zu den indogermanischen Sprachen. So kamen einzelne Worte aus dem Text mir ganz leicht nah und die Vorstellung von Wort-Wurzeln, die zu einem Urtext verwoben sind, schuf einen Hintergrund, der mich vor dem geistigen Abheben bewahrt und auf die Klarheit und Einfachheit dieses Textes höchster Weisheit eingestimmt hat. Es ist eine kondensierte Fassung mündlicher Unterweisungen, die seit dreitausend Jahren überliefert werden und die von Sri Karapatra Swami im 20. Jahrhundert schriftlich niedergelegt wurde. Der Text beschreibt Brahman als die alles umfassende, ungeteilte und unteilbare, einzige Wirklichkeit und Atman, die dem Menschen innewohnende Göttlichkeit, die als solche erkannt werden muss.

Dasselbe Thema wird in der zweiten Schrift behandelt,Viveka-chudamani (Das Kleinod der Unterscheidung), verfasst im 8. Jahrhundert von dem großen indischen Heiligen Shankara. OM C. Parkin, der an diesem Abend hieraus liest und das Gelesene kommentiert, sieht bereits in diesen wenigen Worten aus einem der ersten Absätze des Textes die reine Essenz der Lehre: „…doch solange der Mensch nicht zur Erkenntnis seiner Identität mit dem Atman erwacht, kann er niemals Befreiung finden…“. Der absolute Höhepunkt des Abends war für mich das Ende von OMs Lesung, als er Shankaras Gedicht „Sechs Stanzen über das Selbst“ vorlas. Die Zeile, mit der jede Stanze endet „Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!“ klingt noch immer in mir nach.

Charlotte H.