Liebe Weggefährten und Interessierte,

ein über 20 Jahre andauernder Weg fand im August 2022 sein Ende und eröffnet nun eine „neue Zeit“. Über die Stationen der Gründung der Allionce e.V., die Entstehung und Entfaltung des modernen Klosters Gut Saunstorf und zweier gemeinnütziger Stiftungen / gGmbHs wurde am 16. August 2022 die OM-Stiftung Innere Wissenschaft gegründet.

Die OM-Stiftung Innere Wissenschaft dient als ein Gefäß für eine lebendige, jahrtausendealte Lehre, wie sie durch den spirituellen Meister OM C. Parkin und andere Lehrer und Meister vertreten und gelebt wird, und wird ihre Vermittlung und Verbreitung nachhaltig ermöglichen.

Eine Lehre des Herzens und der Wahrheit, eine Lehre der Hingabe und Inneren Wissenschaft. Eine Lehre, die letztlich jeden scheinbaren Widerspruch vereint und somit in die Große Stille führen kann, wenn wir sie direkt in uns bezeugen.

Die Aufgabe derer, die für die Stiftung arbeiten, ist es nun, Strukturen aufzubauen, die der inneren Lehre einen Boden für die Verbreitung und Entfaltung geben. Dieser Boden soll tragend sein und auch eine gesellschaftliche Verankerung haben, so dass er diesen Entfaltungsprozess auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten trägt.

Im Folgenden findest du ein Interview mit dem Gründer der Stiftung und spirituellen Weisheitslehrer OM C. Parkin: 12 Fragen zur OM-Stiftung Innere Wissenschaft.

Frage 1: An wen richtet sich die OM-Stiftung Innere Wissenschaft und weshalb wurde sie gegründet?

OM: Ursprünglich war geplant, dass die Stiftung Gut Saunstorf – Ort der Stille sich sowohl um die Erhaltung des Klosters Gut Saunstorf kümmert, als auch um die Verbreitung der Erwachenslehre. Es hat sich jedoch gezeigt, dass es zwingend notwendig ist, eine neue Stiftung zu gründen, deren einziger Satzungszweck darin besteht, die Verbreitung der geistigen Lehre der Inneren Wissenschaft (advaita, Mystik, Zen, Ewige Philosophie) zu fördern. Sonst wäre die Erhaltung der Gemeinnützigkeit nicht möglich gewesen. Die neugegründete Stiftung setzt nun die Arbeit der ehemaligen Allionce e.V. auf einer höheren Oktave fort. Auch die Loslösung vom materiellen Ort Gut Saunstorf war wichtig, denn Gut Saunstorf ist ein Projekt der Lehre und nicht umgekehrt.

Frage 2: Was ist der Zweck der Stiftung in wenigen Worten auf den Punkt gebracht?

OM: Zweck der Stiftung besteht darin, die höchsten inneren Lehren, sowie inneres Wissen, welches ihrer Vorbereitung dient, zu verbreiten und den Menschen verfügbar zu machen, insbesondere auch die Methodik Innerer Wissenschaft in der geistigen Welt.

Frage 3: Wen möchtest Du erreichen?

OM: Der Akt der Gründung einer Stiftung ist immer auch ein Hineintreten in die Gesellschaft. Die moderne europäische Gesellschaft ist säkular sehr fortgeschritten – doch gleichzeitig spirituell zurückgeblieben. Sie dürstet nach ihrer eigenen Seele, und die stille Tradition kann diesen Durst stillen. Es bleibt jedoch die nüchterne Feststellung, dass große Teile der Gesellschaft geistig noch nicht einmal so weit entwickelt sind, dass der innere Mangel die Menschen zum Durst der Seele führt (anstatt in die Kompensationshandlungen in der materiellen Welt). Aber wer weiß: Vielleicht leistet die aktuelle Pandemie ja der Seele der Gesellschaft, ihrer Verinnerlichung, ungeahnte Dienste.

Frage 4: Warum hat die gegründete Stiftung ihren Sitz in Hamburg?

OM: Die DDR hat sich zwar äußerlich aufgelöst, ihre Auflösung in der geistigen Welt der Menschen dauert jedoch an. Ich spiele an auf Menschen in Mecklenburger Behörden, in Aufsichtsorganen für Stiftungen etc., die sich ablehnend so äußerten: „Innere Wissenschaft soll Bildung sein und dem Gemeinwohl dienen??“. Die Allionce e. V., die gemeinnützig war, hatte ihren Sitz in Hamburg, da schließen wir jetzt an. Und die Erfahrungen in Hamburg sind für unser Anliegen unvergleichlich besser, es ist eine andere Welt. Dennoch gibt es auch hier keine Garantie, dass in drei Jahren bei der ersten großen Überprüfung die Gemeinnützigkeit endgültig anerkannt wird. Aber ich bin zuversichtlich.

Frage 5: Was ist Innere Wissenschaft? Braucht die Welt sie und wenn ja, warum?

OM: „Die wissenschaftliche Methode ist ein Erkenntnissystem, welches mittels objektiver Beobachtung und nachvollziehbarem Forschungsexperiment danach sucht, allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten, bezogen auf einen Gegenstandsbereich, zu finden und zu tradieren. Die wissenschaftliche Methode kann sowohl zur Erforschung der äußeren, materiellen Welt, als auch zur Erforschung innerer, geistiger Welten angewandt werden.“ Dies ist ein Auszug aus der Präambel der Stiftungssatzung, die ich formuliert habe. Und es klingt nüchtern, trocken. Tatsächlich ist Nüchternheit auch ein sehr wesentlicher Aspekt, ja eine Voraussetzung, um die innere, wissenschaftliche Methode von Selbsterforschung anwenden zu können. Es ist jedoch nicht der einzige Aspekt, und tatsächlich schließen sich Nüchternheit im Geiste und Leidenschaft im Herzen nicht aus. Der mystische Weg verlangt nach einer inneren Vereinigung dieser nur scheinbar gegensätzlichen Qualitäten. Braucht ‚Die Welt‘ Innere Wissenschaft? Wer ist das, ‚Die Welt‘? In jedem Fall brauchen die Menschen sie, allerdings auch nur dann, wenn sie aufwachen wollen aus dem Schlaf des Bewusstseins, den sie ihr Leben nennen.

Frage 6: Warum interessieren sich so wenige Menschen für Innere Wissenschaft?

OM: Es war schon nicht leicht, das Konzept meinen eigenen Schülern zu vermitteln. Das liegt daran, dass das Konzept dieses Erkenntnisweges fast vollständig von der äußeren Wissenschaft vereinnahmt worden ist, während der Großteil der inneren Wege in der Regression, der Vorrationalität gefangen ist: Stichwort ‚Esoterik‘, aber auch vieles, was unter dem Begriff ‚Heilung‘ angeboten wird. Der Weg der Inneren Wissenschaft, so wie ihn z.B. große indische Gelehrte und innere Meister propagiert haben, ist noch gar nicht in unserer Gesellschaft angekommen, er existiert praktisch noch gar nicht. Und das, was bekannte Philosophen unserer Gesellschaft unter ‚Philosophie‘ verstehen, hat nichts mit Innerer Wissenschaft zu tun. (s. dazu meine Ausführungen zur Philosophie der ersten und der zweiten Kategorie in dem Buch Intelligenz des Erwachens).

Frage 7: Magst Du für mein Verständnis ein praktisches Beispiel geben, was Innere Wissenschaft ist?

OM: Die Kunst der Selbstbeobachtung ist ein wesentliches Konzept Innerer Wissenschaft. Selbstbeobachtung ist jedoch nur möglich in einer Haltung, die ich auch die ‚360 Grad Aufmerksamkeitshaltung‘ nenne. Wenn ein ‚Beobachter‘ nur das beobachtet, was er sehen will, ist es keine Selbstbeobachtung. Dann ist der ‚Beobachter‘ lediglich Teil einer inneren, sich selbst erfüllenden Scheinrealität.

Frage 8: Die Vermittlung Innerer Wissenschaft ist eine lebenslange Aufgabe. Magst Du diesen Satz, der von Dir stammt, noch etwas erläutern?

OM: Ich kann mich an diesen Satz gar nicht erinnern. Ich kann nur sagen, dass sich diese Aufgabe von Selbst erledigt. Von Moment zu Moment. Es gibt keinen Plan darüber, was alles noch bevorsteht.

Frage 9: Mir scheint es wichtig, dass in der Inneren Wissenschaft die Forschungsaufgabe nicht ‚geliefert‘ wird, sondern dass ich selber fragen muss. Ist das so?

OM: Innere Wissenschaft ist für einen reifen Geist. Ein kindlicher Geist ist ein Konsumentengeist, der an einer Weltsicht verhaftet ist, ihm müsse etwas geliefert werden: Der Lehrer, selbst GOTT muss zu mir kommen, wenn er etwas will. Es kann dauern, bis jemand aus dieser Haltung erwacht, weil niemand kommt. Trotz ist zäh und widerspenstig. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Menschen, die nah kommen und Fragen stellen, bekommen Antworten.

Frage 10: Gibt es einen Näherungsweg, den Inneren Wissenschaftler in sich zu erwecken? Und gibt es allenfalls eine männliche und eine weibliche Herangehensweise?

OM: „Willst du es wirklich wissen?“ Dies ist eine Frage, die ich Schülern immer wieder stelle. Der Weg der weiblichen Seele ist der Weg der Liebe, der Weg der männlichen Seele ist der Weg der Wahrheit. Innere Wissenschaft ist in jedem Falle notwendig, denn die Liebe ist wertlos ohne die Wahrheit – und umgekehrt.

Frage 11: OM ist unpersönlich. Überörtlicher Ort – unpersönlicher Mensch. Niemand im Nichts. Was sagst Du zu diesen Assoziationen aus dem Kreis von Menschen der OM-Stiftung Innere Wissenschaft?

OM: Nichts.

Frage 12: Welchen Wert siehst Du in der Vernetzung mit spirituellen Lehrern und ihren Gemeinschaften?

OM: Das ist eines der Anliegen der neu gegründeten Stiftung, und es würde mich freuen, wenn Menschen solche Zusammenkünfte zu schätzen wissen. Die Begegnung zwischen inneren Meistern ist sehr viel fruchtbarer, als der Versuch einer Begegnung zwischen äußeren und inneren Wissenschaftlern. Das haben die Konferenzen der letzten sieben Jahre gelehrt.


Hinweis zu Veranstaltungen der Stiftung:

Ob im modernen Kloster Gut Saunstorf oder online, wir möchten Dich einladen zum Darshan mit OM – als Abendveranstaltung, während eines Retreats oder dem AdvaitaCongress – wie auch zu den Treffen der Inneren Arbeit, geleitet von langjährig durch OM geschulten Lehrern.

Das Eine lebendig zu erfahren, mit der ewigen Lehre, der philosophia perennis, in Kontakt zu kommen, dazu lädt die Stiftung auch andere Meister und Lehrer ein. Und sie breitet ihre Flügel immer weiter aus in den internationalen Raum.

Auch der mehrtägige Aufenthalt im Kloster kann bereichernd sein und eine Neuorientierung geben. Allein die Anwesenheit am Ort der Stille ist heilsam, und zu diesem ganzheitlichen Heilungsprozess tragen auch die Angebote des neuen Heilzentrums bei, das im Sommer 2023 seine Tore öffnet.

Veranstaltungen von Kunst und Kultur, wie Konzerte und Ausstellungen, eröffnen einen sinnlichen Zugang des Herzens und werden weiterhin gefördert durch das Wirken der Stiftung.

Es ist eine neue Zeit! Zu den bewährten Angeboten werden sich neue gesellen – im Dienste der Lehre. Wir haben vor uns ein weites freies Feld. Wie es bestellt werden soll, welche Früchte das Leben vorgesehen hat, das wissen wir noch nicht.